Haben Sie je darüber nachgedacht, dass es an Ihnen liegt, was Sie sind und was aus Ihnen wird ? Ein entscheidender Teil Ihres ­Lebens hängt von Ihrem Verhalten, Ihren ­Worten und Taten ab. Sie können wählen, Sie ­entscheiden über die ­Umstände Ihres Lebens, Sie sind für Ihr Leben ganz allein verantwortlich, jetzt und in ­Zukunft.

Dieser Gedanke ist wie Fallschirmspringen: furchterregend und aufregend zugleich. Es ist die vielleicht wichtigste Idee, die Sie verfolgen können. Persönliche Verantwortung unterscheidet den Erwachsenen vom Kind, den Führer vom Geführten, den Sieger vom Verlierer. Es ist ein Sprung vorwärts zur Reife.

Übernehmen Sie Verantwortung

Verantwortung geht mit Erfolgen, Errungenschaften, Glück und Selbstverwirklichung Hand in Hand. Sie ist die Minimalanforderung für jedweden Fortschritt, den Sie sich für Ihr Leben wünschen.

Erst wenn Sie die Verantwortung für Ihr Leben übernehmen, nehmen Sie das Steuer in die Hand. Niemand wird mich retten – diese Einsicht ist der Anfang jeder Spitzenleistung. Wenig ist unerreichbar, wenn Ihnen einmal klar ist: „Wenn ich etwas haben will, muss ich etwas dafür tun !”

Wenn wir die Verantwortung nicht übernehmen, beklagen wir uns über andere Menschen und schimpfen über die Umstände, durch die ein besseres Leben für uns in unerreichbare Ferne rückt. Und das wird zur Gewohnheit, es wird zur zweiten Natur, sich immerzu herauszureden und zu entschuldigen und jeder Verantwortung auszuweichen. Es wird so sehr zur Gewohnheit, dass wir nicht einmal mehr merken, wie wir uns aus der Pflicht entlassen.

Ursache und Wirkung

Aristoteles hat 350 vor Christi Geburt ein Grundgesetz entdeckt: die Kausalität. Alles, was geschieht, hat eine Ursache. Jede Wirkung hat eine Ursache. Wenn Sie also wollen, dass etwas Bestimmtes passiert, müssen Sie die Ursache dafür herausfinden und diese Ursache herbeiführen.

Wenn Sie tun, was erfolgreiche Menschen tun, kann nichts Sie aufhalten, dieselben Ergebnisse zu erzielen. Aber wenn Sie nicht tun, was andere erfolgreiche Menschen tun, kann Ihnen nichts und niemand helfen.

Sagen wir, Sie wollen gesund sein. Sie nehmen sich vor, energiegeladen und topfit zu sein. Sie können schnell herausfinden, wie Sie gesund leben. Sie müssen nur andere gesunde Menschen beobachten, deren Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen, und es ihnen nachtun. Das ist keine Zauberei. Es ist ein gesetzmäßiger Zusammenhang. Wenn Sie glücklich sein wollen, müssen Sie wissen, was Sie wirklich glücklich machen würde. Wann haben Sie sich richtig wohl in Ihrer Haut gefühlt ? Was für eine Situation war das, was haben Sie getan, wer war bei Ihnen ? Beschreiben Sie detailliert das ideale Leben, das Sie führen möchten, als sei es schon real.

Und wie leben Sie im Moment ? Was passt nicht zu dem idealen Leben, das Sie gern führen würden? Wo liegen die Ursachen dafür ? Beschließen Sie, nacheinander diese Ursachen zu beseitigen, und ruhen Sie nicht, bis Sie Ihre ideale Lebensweise verwirklicht haben.

Gedanken und Worte haben eine enorme Macht

Gedanken haben unglaubliche Macht. Sie können Blutdruck, Puls und Atemfrequenz heben oder senken. Gedanken beeinflussen die Verdauung und den Schlaf. Wenn Gedanken stark genug sind, machen sie krank oder gesund. Gedanken rufen Bilder herbei und erzeugen Gefühle. Wenn Sie gesunde, glückliche Gedanken denken, erzeugen Sie glückliche, gesunde mentale Bilder und werden glückliche, gesunde Gefühle erleben. Dem aus Indien stammenden Autor Deepak Chopra zufolge, ist unser Geist über ein komplexes Netz von Botschaften und Impulsen mit unserem Körper verbunden und der Körper beeinflusst auch umgekehrt unser Denken und Fühlen.

Der Sufi-Meister Hazrat Inayat Kahn weist darauf hin, dass unsere Wortwahl und Stimmlage überraschend große Wirkung auf uns und auf unsere Beziehungen zu anderen haben. Deswegen müssen wir aufpassen, was wir sagen und wie wir es sagen. Gleichgültig, mit welchen Gefühlen Sie an etwas herangehen, wenn Sie Ihre Worte sorgfältig wählen und Ihre Gedanken und Gefühle überlegt ausdrücken, können Sie über Ihre Selbstbeherrschung Ihre Gedanken kontrollieren und lenken. Wenn Sie – obwohl Sie wütend, zornig oder verängstigt sind – langsam, besonnen und ruhig sprechen, bringen Sie Ihren Geist unter Kontrolle und sind in der Lage, vernünftig zu handeln.

Sie sind für Ihr Leben verantwortlich, ob Sie diese Verantwortung nun übernehmen oder nicht. Nur Sie können Ihre Gedanken denken, und da Ihre Gedanken über alles bestimmen, was Sie sagen und tun, haben Sie die Verantwortung. Nur Sie können entscheiden, was Sie lesen, wem Sie zuhören, mit wem Sie sich treffen und was Sie in einem Gespräch sagen. Sie sind daher auch für alle Folgen verantwortlich, die aus Ihren Gedanken und Handlungen erwachsen.

Selbstverantwortung und Glück

Der vielleicht wichtigste Teil im Themenkomplex „Verantwortung übernehmen“ betrifft Ihr Glück und Ihren Seelenfrieden. Offenbar besteht eine ­direkte Verbindung zwischen Selbstverantwortung und Glück.

Glück beruht auf dem Gefühl, sein Leben unter Kontrolle zu haben. Männer und Frauen, die an die Spitze einer Organisation vorgestoßen sind, haben weniger Stress und sind glücklicher als die Menschen weiter unten in der Hierarchie. Denn sie haben das Gefühl, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Sie können Entscheidungen treffen und Dinge anstoßen. Sie tragen die Verantwortung. Je mehr Verantwortung Sie in einem Unternehmen übernehmen, desto mehr Macht haben Sie, desto mehr Autorität und Respekt wird man Ihnen entgegenbringen. Wenn Sie Verantwortung für Ihre Arbeitsergebnisse übernehmen, werden Sie besser bezahlt und schneller befördert.

Menschen, die mehr Geld und mehr Ansehen haben wollen, meinen oft, es ginge bloß um Vitamin B. Aber in Wirklichkeit erwirbt derjenige Geld und Ansehen, der Verantwortung übernimmt. Das höchste Ansehen genießen die Mitarbeiter, welche die wichtigsten Aufgaben im vorgesehenen Zeitrahmen erledigen.

Es gibt eine direkte Beziehung zwischen der Verantwortung, die Sie übernehmen, und dem Gefühl, Ihr Leben im Griff zu haben. Das Maß, in dem Sie die Verantwortung akzeptieren, verhält sich proportional zu dem Maß, in dem Sie sich frei fühlen. Je mehr Verantwortung Sie übernehmen, desto freier sind Sie, vor allem vor sich selbst. Sie treffen die Entscheidungen und tun, was Sie wollen. Und schließlich besteht eine direkte Beziehung zwischen dem Maß, in dem Sie sich frei fühlen, und Ihrem Gefühl, glücklich zu sein.
Alles in allem bestehen also Wechselbezüge zwischen Verantwortung, Kontrolle, Freiheit und Glück. Glücklich sind die Menschen, die ihr Leben selbst bestimmen und persönliche Freiheit genießen. Sie sind ganz und gar mit sich einverstanden, weil sie die Verantwortung für ihr Leben übernommen haben.

Am anderen Ende der Skala steht Unzurechnungsfähigkeit, die Weigerung oder Unfähigkeit, Verantwortung für das eigene Leben und die eigene Arbeit zu übernehmen. Wir alle stehen irgendwo zwischen diesen beiden Polen. Jeder von uns ist entweder auf dem Weg zu mehr Verantwortlichkeit oder zur Unzurechnungsfähigkeit. Unzurechnungsfähigkeit ist ein Merkmal bestimmter psychischer Erkrankungen. Sie dient als Rechtfertigung, wenn ein Patient zum Beispiel fixiert werden muss.

Unverantwortliche Menschen sind Ärger, Ängsten, Neid, Zweifeln, Widerwillen, Feindseligkeit und der ganzen Palette negativer Gefühle ausgeliefert. Dabei gehen negative Gefühle aller Art praktisch ausschließlich auf die Tatsache zurück, dass sie andere dafür verantwortlich machen.

Tipp

99 Prozent aller negativen Gefühle könnten wir vermeiden, wenn wir die Schuld nicht auf andere schieben würden. Wie wir das erreichen können ? Ganz einfach: Da Ihr Kopf nur einen Gedanken auf einmal bewusst denken kann, können Sie die Tendenz, anderen die Schuld zuzuschieben, überlisten, indem Sie sich selbst sehr bestimmt sagen: „Ich trage die Verantwortung !“. Sie können nicht gleichzeitig Verantwortung übernehmen und sich ärgern. Sie können nicht gleichzeitig Verantwortung übernehmen und unglücklich oder wütend sein. Verantwortung übernehmen heißt, negative Emotionen neutralisieren und der Neigung zum Unglücklichsein den Weg abschneiden.

Der bloße Akt, die Verantwortung zu übernehmen, beruhigt Ihren Geist. Ihre Gefühle werden besänftigt und Sie können wieder positiv und konstruktiv denken. Die bloße Akzeptanz von Verantwortung zeigt Ihnen Möglichkeiten, wie Sie die Situation lösen könnten. Dazu eine Übung.

Übung

Denken Sie an Ihr größtes Problem oder Ihre größte Sorge und sagen Sie sich: „Das habe ich zu verantworten.“ Und dann schauen Sie genauer hin und überlegen, was Sie dazu beigetragen haben. Suchen Sie die „Schuld” bei sich, auch wenn Sie nichts dafür können.

Am besten führen Sie diese Übung mit einem Gesprächspartner durch. Sie werden überrascht sein, welche Gefühle in Ihnen entstehen und mit welcher Geschwindigkeit diese Verwandlung vonstattengeht.

Gestalten Sie Ihre Zukunft

Audio-Tipp:

„Zukunftsmeditation“
Was bringt Ihnen die Zukunft?
Entdecken Sie Ihren Lebensplan.

von Nikolaus B. Enkelmann