Stress – und zwar der negative Stress, der sogenannte Distress – ist für viele Menschen zu einem ständigen Begleiter geworden. Er ist schuld an Fehlern, an Unfällen, an Missverständnissen, an Hektik, Nervosität, Streit und nicht zuletzt allen möglichen Schmerzen, ob Verspannungen, Kopf- oder Magenschmerzen. Keine Zeit und Stress – das sind enge Verbündete. Oft noch getoppt von Freizeitstress, von dem man sich am Montagmorgen erst einmal im Büro erholen muss.
Viele von uns setzen sich selbst unter Stress, wollen immer zu viel auf einmal oder einfach das Falsche. Wir sind deshalb frustriert und unzufrieden mit uns selbst und können immer schlechter unterscheiden zwischen dem, was interessant, und dem, was wirklich wichtig ist. Trotzdem lernen wir einfach nicht aus der Situation und packen uns den Terminkalender für den nächsten Tag wieder genauso voll mit Dingen, die uns nicht wirklich voranbringen oder stärker machen.
Doch nicht nur Hektik, Tempo, Komplexität und der volle Terminkalender verursachen Stress. Es gibt eine viel gefährlichere Art von Stress, die auf den ersten Blick gar nicht so leicht erkennbar ist, ein „stiller“ Stress, der aber noch viel gravierendere Auswirkungen auf die Gesundheit und das Leben insgesamt hat. Wir nennen ihn den Stress der Verlierer. Unterlegenheits- und Ohnmachtsgefühle, das Gefühl, ausgegrenzt zu werden oder sich nicht wehren zu können, sind extreme Stressfaktoren.
Der „stille“ Stress der Verlierer wurde auch im Rahmen einer Studie beobachtet, die vor einiger Zeit am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen durchgeführt wurde. Dabei haben Forscher zwei männliche Spitzhörnchen beobachtet, wie sie versuchten, ihr Revier zu verteidigen und dabei heftig miteinander kämpften. Beide gerieten natürlich mächtig unter Stress. Die Herzrate stieg bei beiden massiv an, es kam zu einer massiven Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Erstaunlich ist jedoch, was nach dem Kampf geschah. Der Sieger beruhigte sich schnell, Herzschlag, Adrenalin und Cortisol fielen wieder auf den Normalwert. Das Spitzhörnchen, das im Kampf unterlag, der Verlierer, zog sich eingeschüchtert in eine Ecke zurück. Sein Stress war aber noch lange nicht vorbei, und obwohl er äußerlich fast apathisch wirkte, blieben seine Herzrate und der Hormonspiegel dauerhaft hoch. Heute weiß man, dass durch die permanente Ausschüttung des Hormons Cortisol das Herz-Kreislaufsystem extrem belastet wird und so Krankheiten entstehen.
Der Verlierer wurde also im doppelten Maße bestraft: Er verlor sein Revier, wurde apathisch und konnte den Stress nicht abbauen. Der Sieger hingegen ging in jeder Hinsicht gestärkt aus der Situation hervor, sein Stress war schnell vergessen. So ist es auch im echten Leben von uns Menschen. Stress lässt sich im Leben nicht vermeiden, doch der Sieger wird dadurch nur noch stärker und belastbarer, während der Verlierer auf Dauer krank wird. Der Verlierer wird doppelt bestraft.
Das Leben belohnt immer nur den Sieger !
Hier liegt der große Denkfehler vieler Menschen, die immer wieder sagen: „Erfolg ist nicht alles.“ – Wir sagen Ihnen, dass Erfolg eben doch alles ist, denn wenn Sie in diesem Leben scheitern, dann wird man Sie dafür nicht belohnen, sondern das Leben wird in jeder Hinsicht nur noch schwerer.
Hemmungen, Ängste, negatives Denken werden durch Stress noch verstärkt, gleichzeitig verstärken Hemmungen den Stress – ein Teufelskreis, in dem viele Menschen stecken. Und wer einen Misserfolg nach dem anderen erlebt und diese Kette nie durch einen Erfolg durchbrechen kann, wird sich zuerst in die Passivität zurückziehen, demotiviert sein und letztendlich krank werden. Genau darum ist es so wichtig, dass wir und unsere Kinder lernen, wie man im Leben erfolgreich wird.
Ein Koffer voller Ausreden
Lassen Sie uns Ihnen die Geschichte von Sebastian erzählen, einem jungen Bankangestellten, der sehr unglücklich zu uns kam: „Wissen Sie, ich bin jetzt schon fast dreißig, habe in meinem Job keine Aufstiegschancen und keine Frau will mich haben.“ Es sprudelte nur so aus ihm heraus. Man würde ihn nicht fördern, sein Chef wäre ein Idiot, er wäre ja auch nicht mehr der Jüngste, hätte kein Geld für Fortbildung, die Frauen würden ihn alle nur ausnutzen, er traue sich nicht, einen Neustart zu wagen, geschweige denn, seine Traumfrau anzusprechen, und sein Vater hätte ihm schon immer prophezeit, dass aus ihm eh nichts werden würde. Je länger er sprach, umso mehr Gründe fand er, warum er ein aussichtsloser Fall wäre.
Wir Menschen haben eine Unmenge von Entschuldigungen, Ausflüchten oder Rechtfertigungen dafür parat, warum wir unsere Träume nicht verwirklichen. Warum wir Probleme einfach nicht lösen und warum wir daran auch nichts ändern können. Die Angst vor Misserfolg und Scheitern ist offensichtlich stärker als der Wunsch, ein freies Leben zu führen, Probleme zu lösen und Erfolge zu ernten. Die inneren Widerstände und Ängste siegen über das Bedürfnis nach einem erfüllten Leben. Doch je länger wir in diesem Zustand bleiben, umso schlimmer werden unsere Hemmungen, die Blockaden, die Zweifel und negativen Gedanken.
Welchen Problemen gehe ich aus dem Weg ?
Nehmen Sie Ihren Block und schreiben Sie auf, welchen Problemen Sie ausweichen. Schauen Sie sich dazu jeden Bereich Ihres Lebens an, vom kleinsten Alltagsproblem bis hin zu den existenziellen Lebensfragen, die Sie vielleicht beschäftigen.
Und nun gehen Sie noch einen Schritt weiter und fragen: Warum bin ich nicht erfolgreicher ?
Erfolge sind gelöste Probleme. Gehen Sie die Liste Ihrer Probleme durch und überlegen Sie bei jedem Punkt:
- Warum habe ich das bislang nicht gelöst ?
- Wer oder was hindert mich daran, dieses Problem zu lösen ?
- Was brauchte ich, um dieses Problem zu lösen ?
Wir kennen die Liste Ihrer Probleme nicht, dennoch wagen wir eine Ferndiagnose: Vieles, was Sie aufgeschrieben haben, sind Ausreden. So wie Sebastian geht es vielen Menschen: Sie schleppen einen großen Koffer voller Ausreden mit sich herum, warum sie nicht mehr aus sich und ihrem Leben gemacht haben. Keine Zeit, kein Geld, zu alt, zu jung, kein Studium, schlechte Kindheit, niemand, der einem hilft, zu groß, zu kompliziert, zu anstrengend, geht nicht und bringt nichts – der Koffer mit den fadenscheinigen Begründungen ist bei den meisten Menschen mächtig gefüllt und sie schleppen diese große Last durch ihren Alltag. Dabei übersehen sie ganz, dass es viel schwerer ist, diesen monströsen, sperrigen Koffer mit sich herumzutragen, als ihn einfach zurückzulassen und ein neues, ein besseres Leben zu beginnen.
Hemmungen sind gefährliche Energieräuber
Wer unsicher ist, dem fehlt oft das rechte Wort oder er ist gar sprachlos, er wird seine Bedürfnisse nicht klar artikulieren können und ist meist frustriert, weil er sich nicht durchsetzen kann oder einfach zu rasch nachgibt. Wer immer Angst vor Ablehnung und Liebesverlust hat oder es jedem recht machen will, wird sich schwertun, auch mal nein zu sagen, wenn jemand mit einem Anliegen kommt, das er eigentlich nicht erfüllen kann und will. Wer von seiner eigenen Unfähigkeit oder Wertlosigkeit überzeugt ist, wird sich immer wieder mit wenig bescheiden und andere über das eigene Wohl entscheiden lassen. Unterm Strich ergibt das ein Leben, dessen Inhalt und Tempo von anderen bestimmt wird.
Wer gehemmt ist, geht mit seinem Energiehaushalt nicht optimal um. Angst ist immer ein großes Leck in der Nervenbatterie und raubt Ihnen unglaublich viel Kraft. Vergleichbar mit einem alten Haus, das schlecht isoliert ist, mit alten Fenstern und undichten Türen, durch die es zieht, und voller Elektrogeräte, die immer im Stand-by-Modus sind – alles Dinge, die unglaublich viel Energie fressen. So ähnlich ist es auch mit Ihren Ängsten und Befürchtungen: mentale Monster auf Stand-by, die still und leise Ihre Kraft und Energie rauben, sodass Sie sich nicht mehr wirklich konzentrieren können, müde und immer mutloser werden.
Angst ist das Leck in unserer Nervenbatterie. Angst zerfrisst unsere Kraft, unsere Energie, unseren Willen, unsere Ziele, unsere Hoffnungen und unsere Wünsche. Angst zerstört unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Angst ist der Teufel in uns. Angst macht dumm, Angst verengt die Gehirnzellen. Angst blockiert und man bleibt immer ein Kind.
Was Sie also brauchen, ist eine Vielzahl großer und kleiner Erfolge, damit die Misserfolge nicht so gravierende Auswirkungen auf Ihren Körper und Ihre Seele haben. Aber auch, damit Sie einige Ihrer Stand-by-Monster verkraften können. Im Gegensatz zu Tieren sind wir Menschen dabei mit einem wesentlichen Vorteil gesegnet: Wir können umdenken, wir können unsere Gedanken aktiv verändern, was einmal Stress ist, muss nicht immer Stress bleiben, was einmal zum Misserfolg führte, muss das nicht auch in Zukunft tun.
Scheitern ist ganz normal
Auf jeder außergewöhnlichen Lebensreise geht es nicht nur steil bergauf. Eines der eindrucksvollsten Beispiele hierfür ist der wohl bekannteste Bergsteiger unserer Zeit, Reinhold Messner. Die Chronik seiner Gipfelsiege ist gleichzeitig eine Chronik schmerzlicher Niederlagen. So musste er mehrere Expeditionen abbrechen, sein Bruder verunglückte tödlich, aber er gab nie auf, bestieg Achttausender, durchquerte Wüsten und erweiterte trotz unglaublicher Misserfolge und Rückschläge immer wieder seine Grenzen. Er unternahm beispielsweise fünf Expeditionen zum Nanga Parbat, erreichte aber nur zweimal den Gipfel, davon allerdings einmal als erster Bergsteiger im Alleingang und auf einer neuen Route für den An- und Abstieg. Erfolge sind immer begleitet von Misserfolgen, ja, es gibt keinen Erfolg ohne Misserfolg, ohne Scheitern. Auch wenn Ihnen hin und wieder auf Anhieb der große Wurf gelingen mag, die Norm ist das nicht. Die Norm sind mehrere Anläufe nach dem Prinzip Versuch und Irrtum, Scheitern und Neubeginn, Pausen, um Kräfte zu sammeln, Überprüfung und Neudefinition von Zielen und der Schritte dahin, das Finden neuer Verbündeter, die Beschaffung neuer Ressourcen, das Erlernen neuer Techniken und vieles mehr. Sehen Sie sich weitere Erfolgsgeschichten aus unterschiedlichen Bereichen an:
Thomas Alva Edison, von seinen Lehrern als zu dumm, um jemals etwas lernen zu können, abgestempelt, verlor aufgrund von „Unproduktivität“ zwei Arbeitsstellen. Jahrelang arbeitete er an seinen Versuchen, eine funktionierende Glühbirne herzustellen, und trieb so direkt und indirekt unzählige technische Weiterentwicklungen maßgeblich voran. Und auf den Namen des unproduktiven Edison wurden schließlich über tausend US-Patente registriert.
Walt Disney wurde bei einer Redaktion gefeuert, weil es ihm angeblich an Vorstellungskraft mangelte und er keine guten Ideen hatte. Überdies machte er mehrere Male Bankrott. Die von ihm begründete Firma erwirtschaftet heute 30 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
John Grishams erster Roman wurde von sechzehn Agenturen und zwölf Verlagen abgelehnt. Er ließ sich nicht davon abhalten, weiterzuschreiben, und steht heute in der Liste der besten Autoren der Welt ganz weit oben. Ähnlich erging es J. K. Rowling, der Schöpferin der Harry-Potter-Serie, Stephen King und vielen anderen Autoren und Drehbuchschreibern.
Sie werden wie in diesen Beispielen in den Biografien aller erfolgreichen Menschen unzählige Misserfolge und Rückschläge finden, egal, ob es sich um Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Kunst handelt. Kein Erfolg ist je vom Himmel gefallen, und selbst ein Lottomillionär muss sich erst einmal mit den Problemen auseinandersetzen, die der volle Geldkoffer mit sich bringt, bevor er sich daran wirklich erfreuen kann.
Erinnern Sie sich noch an Sebastian ? Er wollte von uns wissen, wie er sein Leben verändern könnte. Er war sich nicht sicher, ob er seinem Leben überhaupt eine Wende geben könnte. Doch als er das 1. Denkgesetz kennenlernte, fiel ihm ein großer Stein vom Herzen und er erlebte zum ersten Mal den Duft der Freiheit.
1. Denkgesetz
Nur der Mensch hat die Kraft, bewusst zu denken, zu planen und zu gestalten. Nur er kann sich selbst und damit sein Schicksal und seine Zukunft gezielt beeinflussen.
Ihre Aufgabe ist es, Probleme zu lösen
Nichts kränkt die Seele eines Menschen mehr als eine Kette von Misserfolgen. Misserfolge sind jedoch nicht zu vermeiden, sie sind sogar wichtige Begleiter des
Erfolges und vielfach sogar die Bedingung dafür. Es geht also darum, die Bedeutung von Misserfolgen richtig einzuordnen, sie in einer Welt der Gegensätze, in der wir nun einmal leben, als Tatsache zu akzeptieren und Probleme als das zu sehen, was sie sind: Die Möglichkeit, erfolgreich zu sein. Verlieren Sie die Angst vor Problemen, lernen Sie zu scheitern und nach dem Hinfallen elegant aufzustehen. Ja, verwandeln Sie Probleme in Erfolge, verwandeln Sie sie in Glück.
Erfolg ist wichtig, denn Erfolgserlebnisse helfen Ihnen, sich selbst zu motivieren und Ihre Hemmungen abzubauen. Jedes Erfolgserlebnis stärkt den Glauben an die eigenen Stärken und Fähigkeiten. Erfolgserlebnisse unterstützen Ihr Gehirn dabei, die Welt mit anderen Augen zu sehen, Sie sehen einfach immer mehr Chancen, Sie werden zum Möglichkeitsdenker. Erfolgserlebnisse sind überdies das beste Mittel gegen Stress und die damit verbundenen körperlichen und mentalen Folgen.