Wenn wir über positives Denken und Optimismus sprechen, müssen wir uns wichtige Zusammenänge verdetulichen, die mit dem Unterbewusstsein zu tun haben. Schließlich hängen positives Denken und Unterbewusstsein eng miteinander zusammen: Durch das gezielte Denken positiver Gedanken können wir unser Unterbewusstsein beeinflussen!
Viele falsche Propheten behaupten, dass Ihre Gedanken durch universelle Energie Veränderungen herbeiführen und allein ein Gedanke bewirkt, dass etwas in die Tat umgesetzt und Realität wird. Wir sagen: „Es ist unsinnig, auf mystisch-esoterische Weise das Universum dafür verantwortlich zu machen, was wir erreichen, was wir bekommen und wie es uns geht. Die Wahrheit liegt viel näher, nämlich in uns selbst: Wir Menschen werden primär von unserem Unterbewusstsein gelenkt – und können umgekehrt mithilfe von Mentaltechniken unserem Unterbewusstsein positive Botschaften vermitteln und es gezielt beeinflussen !“
Sigmund Freud hat um 1900 in seinem Buch „Die Traumdeutung“ den Begriff des Unterbewusstseins in das wissenschaftliche Denken eingeführt. Er hat diesen Begriff aus dem alten ägyptischen Totenbuch entlehnt. Freud erkannte, dass sich der unbewusste Teil des Menschen trotz willentlicher Anstrengung nicht direkt bewusst machen lässt. Dazu muss man sich bestimmter Methoden bedienen. Heutzutage geht die Mehrzahl der psychologischen Ansätze davon aus, dass das Unterbewusstsein existiert. Alle Studien zu Entscheidungsprozessen belegen deutlich, dass der Mensch kein rein rationales Wesen ist.
Eine Definition des Unterbewusstseins fehlt immer noch
Allerdings gibt es bis zum heutigen Tag keine allgemeingültige Definition des Unterbewusstseins. Einig ist man sich nur, dass es um die Verarbeitung von Informationen und Kognitionen, also Gedanken und Gefühlen geht, und dass das Unterbewusstsein diese Verarbeitungsprozesse automatisiert hat, um das Individuum vor einer Flut von Informationen und zutreffenden Entscheidungen zu schützen. Das Unterbewusstsein steuert unzählige Handlungen und entspricht wohl am ehesten dem, was man unter „künstlicher Intelligenz“ versteht, denn es entwickelt sich ständig weiter, lernt dazu, passt sich an und findet neue Lösungen.
Wir wissen, dass wir ein aktives Bewusstsein und ein Unterbewusstsein haben – also zwei unterschiedliche Bewusstseinsebenen. Dabei unterscheiden wir zwischen dem Unterbewusstsein und dem Unbewussten. Auf das Unbewusste haben wir willentlich so gut wie keinen direkten Zugriff, es funktioniert scheinbar wie von allein. Denken Sie nur an die Blutzirkulation, die Verdauung und viele andere lebensnotwendige Funktionen. Gut, dass wir nicht darüber nachdenken müssen !
Was zeichnet nun das Unterbewusstsein aus ? Wenn ein Jugendlicher Auto fahren lernt, muss er trainieren, viele Dinge gleichzeitig zu tun: kuppeln, schalten, bremsen, Gas geben, Blinker setzen, Straße und Verkehr beobachten, lenken, in den Rückspiegel schauen, Verkehrszeichen und Ampeln beachten, … In den ersten Fahrstunden muss noch jeder Handgriff bewusst gemacht werden. Mit der Zeit – und spätestens mit der Fahrpraxis – automatisieren sich all die Aktionen und der Autofahrer muss nicht mehr darüber nachdenken, was zu tun ist, wenn er zum Beispiel nach links abbiegen will. Ihm ist das Autofahren in Fleisch und Blut übergegangen. Jetzt steuert das Unterbewusstsein die vielen Handgriffe, während sich der Autofahrer auf andere Dinge konzentrieren kann.
Stellen Sie sich Ihr Unterbewusstsein als Summe all Ihrer Vorstellungen, Erinnerungen, Eindrücke, Motive, Einstellungen und Handlungsbereitschaften vor. Diese sind in Ihnen, aber zurzeit nicht alle bewusst. Sie wirken als Akteure im Hintergrund und nur ein kleiner Teil dessen, was in Ihrem Kopf abläuft, nehmen Sie auch bewusst wahr.
Wenn uns Menschen immer alles bewusst wäre, dann gäbe es keine Gewalt, keine Sucht, keine hysterischen oder cholerischen Anfälle. Unterbewusst mischen sich immer auch sämtliche Elemente Ihrer Psyche in Ihr tägliches Tun, Fühlen und Denken ein. Das Unterbewusstsein läuft so wie das Betriebssystem Ihres Computers ständig im Hintergrund.
Unser Unterbewusstsein hat ein gigantisches Fassungsvermögen. Es nimmt all das wahr und auf, was wir bewusst nicht aufnehmen können. Und das ist ganz schön viel ! Halten Sie für einen Moment inne und versuchen Sie, alles um Sie herum bewusst wahrzunehmen: visuelle und akustische Reize wie Farben, Formen, Bilder, Töne, Geräusche und Stimmen, sensitive Reize wie Berührungen, ein warmer oder kalter Luftzug, Schmerzen, ebenso Gerüche, Stimmungen usw. Unsere Wahrnehmung, unsere Verarbeitung von Sinnesreizen und unser Denken laufen im Alltag nur zu einem winzigen Bruchteil bewusst ab, zum großen Teil unbewusst. Andernfalls wären wir total überfordert.
Dauerklick auf „Speichern“
Unser Unterbewusstsein funktioniert noch viel besser als die Festplatte eines Computers. Jede Erfahrung, jeder Gedanke, jede Information, aber auch jede Art von Gefühl im Lauf unseres Lebens werden dort als kleine Programme gespeichert. Das menschliche Gehirn besitzt Schätzungen zufolge etwa 100 Milliarden Nervenzellen ( Neuronen ), die durch etwa 100 Billionen Synapsen eng miteinander verbunden sind. Durchschnittlich ist ein Neuron demzufolge mit 1000 anderen Neuronen verbunden und könnte von jedem beliebigen anderen Neuron aus in höchstens vier Schritten erreicht werden. So bilden sich mit jeder Erfahrung Neuronen, Gliazellen und Synapsen aus. Je mehr, umso besser ! Daniel Amen sagt, dass wir mehr Nervenzellen haben, als es Planeten im gesamten Universum gibt. Und jetzt stellen Sie sich nur einmal vor, wie viele Verbindungen sich daraus ergeben – unvorstellbar ! Sogar Empfindungen, die wir nicht beachten, und Worte, die wir gar nicht bewusst hören, hinterlassen in unserem Unterbewusstsein ihre Spuren.
Insbesondere die Erfahrungen, die wir im Lauf unseres Lebens gemacht haben und in unserem Unterbewusstsein gespeichert haben, spielen eine wichtige Rolle: Auf Grundlage dieses Erfahrungsschatzes wird eine aktuelle Situation im Nu von unserem Unterbewusstsein gefiltert, strukturiert und bewertet. So funktioniert unsere interne Datenverarbeitung!
Gerade weil unser Unterbewusstsein alles speichert, weiß es viel, viel mehr als wir aufgrund unseres bewussten Denkens wissen. Unser Leben wird in unserem Unterbewusstsein gestaltet. Dort entscheidet sich, ob wir glücklich oder unglücklich, Sieger oder Verlierer sind, ob wir gesund sind oder kränkeln. Unser Habitus, unsere Gefühle, Einstellungen, intellektuellen Fähigkeiten – alles steckt in unserem Unterbewusstsein und wird von dort gelenkt.
Der enorme Einfluss des Unterbewusstseins
Unser Unterbewusstsein hat enorme Macht und Einfluss auf uns und unser Leben, insbesondere
- auf unsere Erwartungen
- auf unsere Verhaltensweisen und Reaktionen
- auf unsere Einstellungen und Überzeugungen
- auf unsere Wahrnehmung
- auf die Bedeutung, die wir den Dingen geben, die geschehen
- auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden
- auf unsere Vorlieben, auf unsere Leistungsfähigkeit und unsere persönlichen Erfolge
- auf unsere Lebensbedingungen
Gedanken entwickeln sich im Unterbewusstsein
aus dem Menschen selbst oder durch äußere Einflüsse.
( 3. Grundgesetz der Lebensentfaltung ).
Auch andere beeinflussen unser inneres Programm
Wenn Sie nicht selbst Einfluss auf Ihr Unterbewusstsein, Ihr inneres Programm, nehmen, dann tun es andere. Haben Sie das schon bedacht ? Dazu gehört beispielsweise auch, dass Sie sich negative Äußerungen Ihrer Mitmenschen anhören. Sagt Ihr Chef dauernd zu Ihnen „Da brauchen Sie sich gar nicht zu bemühen, das klappt eh nicht“ und hören Sie von Ihrem Partner zu Hause „Du bist immer so müde und abgespannt“, dann brauchen Sie sich nicht zu wundern, dass Sie auf keinen grünen Zweig kommen – beruflich und privat. Schlimmer noch, wenn Sie sich selbst diese Dinge einreden.
Wenn Sie die Aussagen anderer Menschen einfach aufnehmen, ohne ihnen in Gedanken etwas entgegenzusetzen, dann wirken diese wie Programmierungen. Ihr Unterbewusstsein tut das, was ihm gesagt wird, ohne zu fragen, von wem die Anordnungen kommen. Es ist lediglich das ausführende Organ. Je mehr Sie einen Menschen schätzen oder respektieren, umso größer ist dessen Einfluss auf Ihr Unterbewusstsein. Auch der Bekanntheitsgrad oder der soziale Status eines Menschen verleihen seinen Worten mehr Gewicht. Daher ist es ein Unterschied, ob Ihnen ein renommierter Arzt einen Tipp gibt oder ein Bettler auf der Straße.
Das Wissen der positiven Menschenführung kann in unendlich vielen Bereichen des Lebens genutzt werden: in der Erziehung, in der Schule, beim Verkauf, beim Führen von Mitarbeitern, in der Medizin. Leider werden diese Möglichkeiten häufig missbraucht. Ob ein Schüler von selbst auf die Idee kommt, keine Zukunft zu haben, oder der Lehrer ihm dies einredet – sobald sich dies im Unterbewusstsein festsetzt, beginnt ein verhängnisvoller Prozess. Daher sollten wir ganz sachlich prüfen, was wir uns und anderen einreden. Und besonders darauf achten, dass wir für uns und unsere Kinder gute Lehrer finden. Denn diese haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.
Kapitän ist der Verstand
Unser Unterbewusstsein ist aktiv – ohne Pause. Es arbeitet immer, auch wenn wir uns dessen gar nicht bewusst sind. Sogar wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen, ist Ihr Unterbewusstsein aufnahmefähig und somit beeinflussbar. Sie werden beeinflusst, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Fernsehen, Internet, Zeitungen, Nachrichten, Erlebnisse, andere Menschen, Gespräche und vieles mehr wirken ständig auf Ihr Unterbewusstsein ein.
Daher sollten Sie einen möglichst großen Teil der Beeinflussung selbst in die Hand nehmen. Entscheiden Sie mithilfe Ihres Verstandes, was Sie bewusst denken und in Ihrem Unterbewusstsein speichern, aber auch, welche Gedanken Sie ablehnen und somit Ihrem Unterbewusstsein vorenthalten.
Leichter wird es, wenn Sie ganz gezielt die Inhalte auswählen, die in Ihrem Unterbewusstsein gespeichert werden sollen. Das heißt, auch einmal den Fernseher auszuschalten und die Klatschspalte in der Zeitung zu überblättern: So schieben Sie der Informationsflut und destruktiven Inhalten den Riegel vor.
Wenn Sie lernen, den Einfluss Ihres Unterbewusstseins für Ihre Zielsetzungen zu nutzen, finden Sie in ihm Hilfe und Unterstützung. Spannen Sie Ihr Unterbewusstsein für Ihre Ziele ein. Abgesehen von einer verbesserten Wahrnehmung, einem sogenannten Filter, können Sie Ihrem Unterbewusstsein exakt sagen, was Sie wollen. Spitzensportler – zumindest diejenigen, die sich nicht dopen – nutzen die Macht des Unterbewusstseins positiv für ihren Erfolg. Aufgrund ihrer Mentalkräfte werden Spitzenleistungen möglich.
Haben Sie auch ein Navigationssystem in Ihrem Auto ? Eine großartige Erfindung, denn sie hilft Ihnen, Ihre Ziele ohne Umwege zu erreichen. Auch Ihr Unterbewusstsein arbeitet wie ein Navigationssystem, das durchs Leben leitet: Wenn Sie ihm ganz genau sagen, wohin Sie möchten, dann wird es Ihnen helfen.
Mehr positive Gedanken!
Nun haben Sie sehr viel über die Macht der Gedanken gelesen. Sie wissen jetzt, dass jeder Wunsch, jedes Vorhaben, jede Vision mit einem Gedanken beginnt. Und dass sich alles, was Sie bisher gedacht haben, in Ihrer gegenwärtigen Situation widerspiegelt. Doch was bedeutet das konkret für Sie ? Wie können Sie dieses Wissen für sich nutzen ? Fest steht: Wir alle besitzen ein Unterbewusstsein. Von diesem lassen wir uns lenken, leiten und führen. In gewissem Sinn überlassen wir dem Unterbewusstsein und anderen Menschen, die Einfluss auf unser Unterbewusstsein nehmen, unsere Zukunft. Doch: Wollen wir das wirklich ? Möchten wir nicht lieber selbst die Zügel in der Hand halten und über unser Leben bestimmen ? Der geniale Psychotherapeut Milton H. Erickson sagt: „Es ist für die Menschen sehr wichtig, zu wissen, dass ihr Unbewusstes klüger ist als sie selbst.“ Viele Menschen haben nur deshalb Probleme, weil ihre bewusste Einstellung und Art zu denken ihre eigentlichen Fähigkeiten einschränkt. Die Lösung besteht folglich darin, die Beschränkungen ihrer bewussten Haltungen zu durchbrechen, um ihr unbewusstes Potenzial zu befreien.
Wir könnten unser Unterbewusstsein zu unserem besten und treusten Verbündeten machen ! Dazu müssen wir zunächst aber herausfinden, was wir wollen und was wir uns wünschen. Ohne Zieleingabe kann nämlich das Unterbewusstsein, das wie ein Navigationsgerät funktioniert, den Weg zum Ziel nicht finden !
Um unser Unterbewusstsein auf Erfolg zu programmieren, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Die erste liegt darin, ihm genau zu sagen, was Sie wollen. Mit etwas Training können Sie lernen, mit Ihrem Unterbewusstsein zusammenzuarbeiten.
- Die zweite Möglichkeit besteht darin, das eigene Unterbewusstsein positiv zu besprechen. Arbeiten Sie dafür mit Suggestionen beziehungsweise Autosuggestionen ( = Selbstbeeinflussung ). Das Unterbewusstsein nimmt die Suggestionen wertfrei auf und tendiert dazu, Ihre Gedanken in die Tat umzusetzen. Sprechen Sie sich dazu einen wohlformulierten Text laut vor, und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder. Sprechen Sie ihn am besten auswendig und rezitieren Sie ihn mit ganz viel Kraft in der Stimme.
- Drittens können Sie die Vorstellungskraft aktivieren. Dafür gibt es unterschiedliche Wege, die zu ähnlichen Ergebnissen führen, zum Beispiel Meditation, Mentaltraining, Hypnose oder Visualisierung. Alles wirkt stärker, wenn Sie die entsprechende Voraussetzung schaffen: Einen richtigen Entspannungszustand – oder idealerweise den sogenannten Alpha - Zustand, dann wird der Weg frei zu Ihrem Unterbewusstsein.
Seminar-Empfehlung:
Stärken Sie Ihr Durchhaltevermögen und Ihre Konzentrationsfähigkeit!
Beeinflussen Sie Ihr Tun duch die bewusste Steuerung Ihrer Gedanken!