Willkommen in der Revolution. Die längste Zeit der Menschheits­geschichte gehörte der Evolution, den graduellen Veränderungen und Fortschritten und geradlinigen Entwicklungen. Manchmal änderten sich die Dinge schneller und manchmal langsamer, aber immer lief es darauf hinaus, dass ein Fuß vor den anderen gesetzt wurde und genug Zeit für Planen, Vorhersagen und Veränderung blieb.

Aber heute haben die Veränderungen einen anderen Charakter, sie sind nicht nur viel schneller geworden, sondern auch unberechenbarer, sie finden unabhängig voneinander in unterschiedlichen Bereichen statt und beeinflussen alle Menschen in völlig unvorhersehbarer Weise. Die Veränderungen im IT-Bereich stehen in keiner Beziehung zu denen in der Medizin, Veränderungen im Transportwesen haben nichts mit jenen im Bildungswesen zu tun und Veränderungen auf der politischen Bühne hängen nicht im Mindesten mit Verschiebungen im globalen Wettbewerb zusammen. Aber alles zusammen beeinflusst unser Leben.

Die Veränderungen der Familienstrukturen und ganz allgemein der Art, wie Beziehungen gelebt und gepflegt werden, ergeben sich unabhängig vom Aufstieg und Fall neuer Geschäftszweige und Branchen in verschiedenen Teilen der Erde. Und die Geschwindigkeit, mit der diese diskontinuierlichen Veränderungen stattfinden, steigert sich kontinuierlich. Der US-amerikanische Schriftsteller Alvin Toffler spricht vom Zukunftsschock – und der dürfte den meisten Menschen der westlichen Welt, wenn nicht der ganzen Erde, heftig zusetzen.

Bereiten Sie sich auf morgen vor

Gegen diese massiven Veränderungen können Sie wenig unternehmen, aber eins steht doch in Ihrer Macht. Sie können ernsthaft über sich selbst nachdenken und in dem Rahmen Vorsorge betreiben, den Ihr persönliches Stabilitäts- und Sicherheitsbedürfnis vorgibt. Das ist nirgendwo wichtiger als im Bereich Arbeitsplatz- und Finanzsicherheit. Sie müssen Ihrem Lebensstandard besondere Aufmerksamkeit widmen und für die kommenden Monate und Jahre vorsorgen. Sie müssen über Ihre Fähigkeit nachdenken, sich – heute und morgen – Einkommen zu verschaffen. Sie müssen sich unbedingt und unabhängig von allem anderen finanzielle Ziele setzen und Ihre Absicherung planen.

Navigations-Tipp 1

Sie müssen sich auf morgen vorbereiten, selbst wenn die Zukunft immer unvorhersagbarer wird. Sie müssen immerfort über Ihre aktuelle Tätigkeit nachdenken und über die Verände­rungen in Ihrem Arbeitsbereich, die in den nächsten drei bis fünf Jahren anstehen könnten.

Der englische Ökonom John Maynard Keynes hat das Bonmot geprägt, man müsse viel über die Zukunft nachdenken, denn in ihr werde man den Rest des Lebens verbringen. Zu den größten und folgenreichsten Fehlern der meisten Menschen gehört, kaum einen Gedanken an die Zukunft zu verschwenden.

Was Ihr Glück, Ihre Sicherheit, Zufriedenheit und Freude sowie die persönliche Selbstverwirklichung betrifft, ist nichts wichtiger als die Frage, wie Sie mittel- und langfristig Ihr Geld verdienen werden.

Hunderttausende von Menschen werden jedes Jahr arbeitslos. Und längst sind es nicht mehr nur die Geringqualifizierten, die entlassen werden. Es sind Absolventen der besten Universitäten darunter, solche mit guten Abschlüssen, die anschließend zwei bis fünf Jahre im Unternehmen geschult wurden. In den USA hat diese Gruppe der Erwerbslosen, abgesehen von einer fundierten Ausbildung, im Schnitt elf Jahre Berufserfahrung. Und trotzdem werden sie scharenweise gekündigt. Es sind sehr intelligente, hoch qualifizierte und erfahrene Männer und Frauen, für die Unternehmen keine Verwendung mehr haben. Und ihre Jobs sind ein für allemal Makulatur. Die Tätigkeit, für die sie so lange gelernt und sich fortgebildet haben, hat sich überlebt. Die mühsam erworbenen Kenntnisse sind obsolet geworden und die Betroffenen müssen umsatteln, die Branche und das Aufgabenfeld wechseln. Und diese Tendenz wird anhalten und sich noch weiter beschleunigen.

Als unsere Großväter anfingen zu arbeiten, konnten sie noch damit rechnen, nach der Ausbildung ihr gesamtes Erwerbsleben in einer Firma zu verbringen. Als unsere Eltern anfingen zu arbeiten, wechselten sie bis zur Rente im Schnitt drei bis vier Mal die Arbeit und das wurde bereits als schwieriger Bruch empfunden.

Die geburtenstarken Jahrgänge, die in den 60er- und 70er-Jahren ins Berufsleben eintraten, wurden mit einer turbulenten Welt konfrontiert, in der sich der Arbeitsmarkt rasend schnell veränderte. Auch sie strebten noch in die großen, vermeintlich sicheren Unternehmen, wechselten die Stelle aber oft genug ein halbes Dutzend Mal und fingen nicht selten mit 30 oder 40 noch einmal etwas ganz Neues an.

Heute ist die Weltwirtschaft noch größeren Turbulenzen ausgesetzt. Wer jetzt ins Berufsleben eintritt, kann damit rechnen, dass er zwischen 21 und 65 fünf verschiedene Karrieren und 14 Vollzeitstellen ausfüllen wird: Alle zwei Jahre ist ein Wechsel des Arbeitsplatzes angesagt. Nach einem Bericht im Fortune Magazine sind 40 Prozent der US-Angestellten, „contingency workers”, also Menschen ohne feste Anstellung, die zu schlechteren Bedingungen und niedrigeren Löhnen als Festangestellte immer nur so lange beschäftigt werden, wie Arbeit für sie da ist. Sie können von einem Tag zum anderen auf der Straße stehen – eine Art freiberufliche Mitarbeiter, aber ohne die Vorteile der Freiberuflichkeit.

Wird Ihre Arbeitskraft auch in den kommenden Jahren gefragt sein ?

40 Prozent der Amerikaner arbeiten an ihrem aktuellen Arbeitsplatz weniger als ein Jahr. Auch das ist eine Folge von vier berühmt-berüchtigten Disziplinen: Restrukturierung, Neupositionierung, Reorganisation, Neuerfinden. Um im künftigen ökonomischen Umfeld zu überleben, sollten Sie diese vier Vokabeln auswendig lernen und in ihren Implikationen vollständig verstanden haben. Alle vier Wörter reagieren auf Veränderungen im Wettbewerb.

  • Restrukturierung heißt, die Ressourcen eines Unternehmens so zu nutzen, dass möglichst nur noch die Produkte und Dienstleistungen hergestellt werden, für die der Kunde den höchsten Preis bezahlt.
  • Neupositionierung heißt, Bereiche komplett umzubauen, weil viele Funktionen durch neues Wissen, neue Technik oder Wettbewerber überflüssig geworden sind.
  • Reorganisation bezieht sich auf den Vorgang, jeden einzelnen Arbeitsplatz und jede einzelne Tätigkeit an diesem Arbeitsplatz zu analysieren, um Redundanzen zu eliminieren und den gesamten Ablauf reibungs­loser und effizienter zu gestalten.
  • Neuerfinden ist das Phönix-aus-der-Asche-Spiel: Man stelle sich vor, das ganze Unternehmen wäre bis auf die Grundmauern abgebrannt und man müsste von vorn anfangen. Welches Unternehmen wäre heute zu gründen ? Welche Geschäftsbereiche sollte man erneut aufbauen, welche besser aufgeben ? Soll man überhaupt
    in der Branche bleiben oder komplett wechseln ?

Es gibt die Geschichte von Ole und Sven, die auf einem Frachter nach Amerika auswandern wollen und mitten auf dem Atlantik in einen großen Sturm geraten. Das Schiff hat schon Schlagseite, da läuft Ole zu Sven und sagt: „Der Dampfer ist leck, wir sinken !” Darauf Sven: „Was soll‘s, ist doch nicht unser Schiff.”

Viele Menschen denken, die ökonomischen Turbulenzen unserer Zeit beträfen sie nicht. „Nicht unser Problem”, sagen sie sich. Aber wir sitzen wirtschaftlich gesehen alle in einem Boot und alles, was dessen Sicherheit gefährdet, zieht jeden von uns in Mitleidenschaft.

Und deswegen müssen Sie Ihre Arbeit und Ihr Tun so umstrukturieren, dass Sie den größtmöglichen Wertbeitrag für Ihren Auftraggeber leisten – ob das nun ein Kunde oder der Arbeitgeber ist. Sie müssen Ihre Ressourcen so umgruppieren, dass Sie immer effizienter arbeiten. Sie müssen Ihre Arbeit so reorganisieren, dass Sie immer schneller in besserer Qualität mehr Output produzieren. Und schließlich müssen Sie sich neu erfinden, damit Sie der Zukunft standhalten.

Navigations-Tipp 2

Wie ein Schachspieler müssen Sie das ganze Spielbrett im Blick haben. Behalten Sie den Horizont im Auge, überlegen Sie, wie Sie sich weiterent­wickeln wollen, damit Ihre Arbeitskraft auch in den kommenden Jahren noch gefragt ist.

Wie wird Ihr Spezialgebiet, Ihre Branche in fünf Jahren aussehen? Das Fachwissen verdoppelt sich ungefähr alle fünf Jahre. Sie können also davon ausgehen, dass Jahr für Jahr rund 20 Prozent Ihres Wissens veralten. In fünf Jahren ist demnach alles anders und Sie arbeiten in einem neuen Beruf mit neuen Anforderungen.

Welche Teile Ihres Wissens, Ihrer Fähigkeiten, Ihrer Kenntnisse sind in fünf Jahren nicht mehr gefragt ? Was müssen Sie schon in zwei, drei Jahren anders machen ? Was müssen Sie sich aneignen, wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen ? Wenn Sie noch einsetzbar sein wollen ? Haben Sie einen Plan für Ihre wirtschaftliche und finanzielle Zukunft ?

Wertschöpfung durch Wissen

Ein Plan für die berufliche Zukunft setzt oft genug einen Einstellungswandel voraus. 95 Prozent der Menschen und mehr haben bis zum 18. Jahrhundert noch als Bauern gelebt. Mit der Erfindung der Dampfmaschine 1776 strömten immer mehr Menschen in die Städte und arbeiteten in Fabriken. Mit der Zeit stieg ihr Lebensstandard. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Dienstleistungszeitalter, die Industriejobs nahmen ab und immer mehr Menschen lebten von den unterschiedlichsten Services. Ab den 60er-Jahren begann der Umschwung ins Informationszeitalter und immer mehr Jobs entstanden in der Datenverarbeitung und Informationsaufbereitung.

Und heute sind wir im Wissenszeitalter. Heute ist der wichtigste Produktionsfaktor das Wissen, die Fähigkeit, dieses Wissen so einzusetzen, dass für andere Menschen Ergebnisse erzielt werden. Und genau davon hängt ab, ob Sie auch morgen noch in der Lage sein werden, Ihr Geld zu verdienen: Sie müssen in der Lage sein, Wissen und Kenntnisse so zu kombinieren, dass Sie eine Wertschöpfung zustande bringen, für die Ihre Kunden bezahlen wollen.

Das Gesetz der Drei besagt, dass Sie drei Cent Gewinn erwirtschaften müssen, um einen Cent zu verdienen. Dem Unternehmen entsteht ungefähr das Doppelte des Gehalts pro Arbeitsplatz an Kosten: für Nebenleistungen, die Büroausstattung, Instandhaltungsmaßnahmen und so weiter. Um das Beschäftigungsverhältnis zu erhalten, müssen die Arbeitnehmer wesentlich mehr Wert schöpfen, als an Gehalt auf ihrem Konto landet.

Navigations-Tipp 3

Im Wissenszeitalter spielt der Faktor Wissen eine zentrale Rolle. Konzentrieren Sie sich daher darauf, Ihr Wissen und Ihre Kenntnisse so zu kombinieren, dass für andere Menschen ein Nutzen geschaffen wird.

Die Zeitungen sind voll mit Berichten über Männer und Frauen, die – einst hoch bezahlt – sich mit wesentlich schlechter dotierten Stellen begnügen müssen. Sie verdienten zu viel im Verhältnis zu dem, was sie erwirtschafteten, und erst jetzt steht ihr Gehalt in einem sinnvollen Verhältnis zu ihrem Wertbeitrag. Gehaltskürzungen sind weder zufällig noch willkürlich und schon gar nicht persönlich zu nehmen. Sie gehören zu den Tatsachen des Lebens. So funktioniert unsere Wirtschaft. Menschen werden nach ihrem Wertbeitrag bezahlt und bekommen einen Anteil an dem Betrag, den sie erwirtschaften, nicht mehr und nicht weniger.

Zeigen Sie Exzellenz und machen Sie auf sich aufmerksam

Wenn Sie sich auf morgen vorbereiten wollen, sollten Sie diese Regel beherzigen: „Die Zukunft gehört den Fähigen.” Der amerikanische Basketballtrainier Rat Riley schrieb in The Winner Within: „Wer sich nicht fortlaufend zu steigern versucht, wird zwangsläufig schlechter. Wer sich nicht mit Herz und Verstand um herausragende Leistungen bemüht, akzeptiert unwissentlich die Mittelmäßigkeit.“ Früher musste man exzellent sein, um sich an die Spitze vorzukämpfen. Heute müssen Sie exzellent sein, um nicht auf der Straße zu stehen.

Der Markt greift hart durch. Exzellenz, Qualität und Wert sind Essentials, die „Conditio sine qua non“ jeder Dienstleistung, jedes Produkts, jeder abgelieferten Arbeit. Wer Geld verdienen will, muss in den Augen der anderen bestimmten Maßstäben genügen. Nur für herausragende Leistungen werden herausragende Preise gezahlt. Durchschnitt wird durchschnittlich bezahlt, und wer noch weniger leistet, wird arbeitslos oder schuftet für Hungerlöhne.

Alle Streiks, Proteste, Sternmärsche und Demons­trationen können nichts daran ändern, dass der Kunde heute für möglichst wenig Geld nur das Beste haben will. Nur Unternehmen und Personen, die herausragende Produkte und Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten, werden überleben. Das ist nicht persönlich gemeint. Es ist nur die Art, wie die Wirtschaft funktioniert.

Viele Menschen scheinen schneller voranzukommen, obwohl sie weniger kompetent und fähig wirken als andere. Warum fallen manche die Karriereleiter hinauf, während andere viel härter arbeiten ?

Erfoglswoche: Mindern Sie Ihren Stress - Bauen Sie Hemmungen ab

Tatsache ist, dass es nicht reicht, gut zu sein. Die anderen müssen Ihre Qualitäten auch wahrnehmen. Wir Menschen sind Wahrnehmungstiere. Es kommt nicht so sehr darauf an, was wir sehen, eher darauf, was wir zu sehen meinen. Das bestimmt unser Denken und Handeln.

Wenn Kollegen eher befördert werden als Sie, werden sie zusätzliche Verantwortungsbereiche erhalten und höhere Gehälter beziehen – da können Sie noch so sehr davon überzeugt sein, Sie hätten es besser gemacht, wenn man Sie nur gelassen hätte.

Zum Glück können Sie einiges unternehmen, damit Ihr Licht nicht unterm Scheffel verborgen bleibt und Sie schneller befördert werden.

Ausgangspunkt ist Ihre Kompetenz. Überlegen Sie, welche Aspekte Ihrer Arbeit für Ihre Vorgesetzten und das Unternehmen am wichtigsten sind, und sorgen Sie dafür, dass Sie in diesen Bereichen besonders kompetent sind. Lesen Sie, erkundigen Sie sich, besuchen Sie Schulungen, holen Sie den Ratschlag anderer ein. Der Schlüssel zu Ihrer Zukunft liegt darin, von anderen in Ihrem Tun als besonders kompetent wahrgenommen zu werden.

Das wird die Aufmerksamkeit weiterer Menschen auf Sie lenken. Damit eröffnen sich neue Chancen und bessere Aussichten auf mehr Verantwortung, höhere Bezahlung, eine bessere Position. Hervorragend zu sein im eigenen Bereich, ist die Basis jeder Strategie für schnelleres berufliches Vorankommen.

Navigations-Tipp 4

Im Wissenszeitalter spielt der Faktor Wissen eine zentrale Rolle.

Konzentrieren Sie sich daher darauf, Ihr Wissen und Ihre Kenntnisse so zu kombinieren, dass für andere
Menschen ein Nutzen geschaffen wird.

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